Es ist verlockend: Das Erfrischungsgetränk in der PET-Einwegflasche lässt sich gut mitnehmen, ist leicht und praktisch. Und PET lässt sich doch so gut recyceln – oder?
Über 200 PET-Flaschen werden im Schnitt pro Einwohner und Jahr in Deutschland konsumiert. Ein riesiger Plastik-Berg. Auch wenn es viele Händler so darstellen: Die Plastikflaschen bilden keinen geschlossenen Kreislauf beim Recycling. Trotz 25 Cent Pfand werden viele nicht zurückgegeben, Material geht bei der Aufbereitung verloren oder muss wegen Qualitätsverlusten aussortiert werden.
Auch bei den Transportwegen schneidet die PET-Flasche schlecht ab. Wenige große Hersteller beherrschen den Markt und transportieren ihre Flaschen durch die gesamte Republik.
Bei den CO2-Emissionen bilden Einweg-Glasflaschen das Schlusslicht. Zwar bestehen sie bis zu 80 % aus recyceltem Altglas, aber der Schmelzprozess (bei 1.500 Grad) ist sehr energieaufwändig und das Glas relativ schwer. Dass die Getränke, ähnlich wie bei PET-Flaschen, meist über weite Strecken transportiert werden, verschlechtert die Klimabilanz weiter.
Nicht viel besser bei den Getränkedosen: Auch die Herstellung von Aluminium und Weißblech ist ein Energiefresser. Das Metall lässt sich zwar recyceln, der Anteil von Recyclingmaterial an Weißblechdosen beträgt aber nur wenige Prozent, beim Aluminium praktisch 0. Je kleiner übrigens die Füllmengen, desto schlechter die CO2-Bilanz.
Getränkekartons (bekannt als Tetra Pak) bestehen keineswegs nur aus Karton. Mehrere Schichten Kunststoffe und Aluminium umgeben den Kern aus Papierfasern. Ein Verbundmaterial, das sich nur schwer in seine Bestandteile zerlegen lässt. Bisher wird für die Herstellung praktisch kein Recyclingmaterial verwendet.
Die Sammlung über den Gelben Sack funktioniert nur teilweise. Die Deutsche Umwelthilfe findet: Dass Getränkekartons klimafreundlich sind, ist eine Erfindung der Industrie.
Die Mehrwegflaschen aus Glas oder PET können auf allen Ebenen punkten. Bei der CO2-Bilanz schneidet die 1-Liter PET-Flasche am besten ab. Als „Poolflaschen" können sie fast überall abgegeben werden und müssen nicht zum gleichen Markt zurück. Durch den regionalen Handel bleiben die Transportwege meistens unter 200 km.
Gängige Mehrwegflaschen können bis zu 50 Mal (Glas) bzw. 25 Mal (PET) wieder befüllt werden, so dass nicht für jedes Getränk ein aufwändiger Herstellungsprozess anfällt. Bei der Reinigung kommen moderne Flaschen-Spülmaschinen mit nur 150 ml Wasser pro Falsche und geringen Temperaturen aus.
Man erkennt diese Flaschen an dem blau-grünen Mehrweglogo und dem Pfand von 8 bzw. 15 Cent.